Silent Hill F kehrt mit einem frischen Look zurück, aber die Version für die PlayStation 5 Pro wirft Fragen auf. Während das Grundmodell mit zwei klar getrennten Modi – Performance und Quality – ein konsistentes Bild liefert, versucht die Pro‑Konsole alles in einen einzigen, hochmodernen Modus zu pressen. Das Ergebnis: Die versprochene Bildverbesserung bleibt aus, stattdessen dominieren Rauschen und Flackern.
Auf der normalen PS5 kann man zwischen einem Performance‑Modus (60 FPS, interne Auflösung etwa 1080p) und einem Quality‑Modus (30 FPS, höhere Detailtreue) wählen. Beide Varianten laufen stabil, das Bild ist sauber genug, um die bedrückende Atmosphäre des Spiels zu transportieren.
Die Pro‑Version hingegen verwendet nur einen Modus, der 60 FPS anstrebt und dabei PlayStation Spectral Super Resolution (PSSR) einsetzt. Auf dem Papier klingt das nach einer idealen Kombination – hohe Bildrate und Upscaling für schärfere Darstellung. In der Praxis erzeugt PSSR jedoch ein Bild, das von grobem Rauschen und pulsierenden Artefakten durchzogen ist, besonders in Szenen mit viel Geometrie wie Gras, Trümmern oder Nebel.
Der Kern des Problems liegt im Umgang von PSSR mit den ray‑tracing‑basierten Effekten von Silent Hill F. Das Spiel nutzt Lumen‑Global‑Illumination, das über mehrere Frames hinweg berechnet wird. PSSR kann diese temporale Aufbereitung nicht sauber hochrechnen, sodass Farb‑ und Lichtinformationen verzerrt werden. Das Ergebnis sind flackernde Lichtpunkte und ein ständig präsentes „Körnchen“, das besonders in dunklen, horror‑typischen Momenten ablenkt.
Messungen der internen Auflösung zeigen, dass die Pro‑Variante ebenfalls knapp über 1080p liegt – im Wesentlichen das gleiche Niveau wie der Performance‑Modus der Basis‑PS5. Der Unterschied liegt nur in der Auflösung, nicht in der Bildschärfe, weil das Rauschen die potentiellen Gewinne überdeckt. Da das Motion‑Blur fest im Spiel verankert ist, lässt sich die Auflösung nicht präzise bestimmen, was die Analyse zusätzlich erschwert.
Ein Blick auf Standbilder bestätigt das Bild: Die Pro‑Variante wirkt fast identisch mit dem Performance‑Modus, nur dass die Artefakte das Bild stark beeinträchtigen. Das bedeutet, dass das Versprechen von 60 FPS auf Kosten der visuellen Qualität eingelöst wird – ein schlechter Kompromiss für ein Spiel, das stark auf Atmosphäre setzt.
Trotz dieser Probleme erhält Silent Hill F hohe Bewertungen für seine mutige Neuausrichtung: Mehr Kampfelemente, leichte RPG‑Mechaniken und ein frischer Story‑Ansatz. Kritiker feiern das Gameplay, bemängeln jedoch gleichzeitig die grafischen Defizite, besonders bei der Pro‑Hardware. Für Spieler, die Bildqualität über alles stellen, könnte die PS5‑Version die bessere Wahl bleiben.