Vierzehn Jahre Ehe, kaum öffentliche Eskalationen, eine gemeinsame Tochter – und jetzt die Trennung. Christian Ulmen (49) und Collien Fernandes (43) haben ihr Ehe-Aus bekanntgegeben. Das gemeinsame Statement am 4. September 2025 fiel nüchtern aus: Man habe sich schon vor einiger Zeit getrennt, gehe als Paar getrennte Wege, bleibe als Eltern aber ein Team. Dazu die klare Bitte, von Nachfragen abzusehen. Auffällig: Collien unterschrieb mit ihrem Geburtsnamen und verzichtete auf den Doppelnamen – ein stilles, aber deutliches Zeichen der Entflechtung.
Die beiden heirateten 2011, im April 2012 kam ihre Tochter zur Welt. Kennengelernt hatten sie sich beruflich – und nicht mit Feuerwerk. Bei der Arbeit an „Snobs – Sie können auch ohne dich“ kreuzten sich ihre Wege, aber das Private brauchte Zeit. Erst später, abseits von Set und Show, wurde mehr daraus. Wer die beiden über die Jahre beobachtete, sah eine Beziehung mit klaren Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Zuhause: wenige gemeinsame Auftritte, kaum Einblicke, kein Dauer-Content aus dem Wohnzimmer. Das passte zu ihrem Umgang mit Prominenz: präsent, aber kontrolliert; nahbar, aber nicht privat.
Dass das Ende jetzt öffentlich wird, überrascht vor allem, weil es ohne Vorbeben kommt. Weder gab es offene Krisen noch die typischen Vorzeichen, die in der Klatschspalte laufen. In ihrem Statement liegt ein doppelter Wunsch: Ruhe für das Kind – und Souveränität für die Trennung. Viele Promis betonen das, wenige schaffen es so konsequent. Bei Ulmen und Fernandes wirkt es wie der letzte gemeinsame Projektplan: sachlich, kurz, und inhaltlich klar.
Beruflich war das Duo nie ein Dauerteam. Im Gegenteil. Gemeinsames Arbeiten blieb Ausnahme. Als Collien vor einiger Zeit über Drehs mit Christian sprach, klang das ungeschminkt. Drehs an „Jerks“ seien „manchmal etwas anstrengend“ gewesen. Kein Skandal, eher die nüchterne Beschreibung dessen, was passiert, wenn ein Paar am Set plötzlich Rollen spielt und dann wieder in den Alltag springt. Es ist ein Rhythmus, der funktionieren kann – oder Energie frisst.
Wer die Jahre sortiert, sieht eine Beziehung, die viel logistische Arbeit brauchte. Er: Schauspieler, Autor, Produzent, lange Drehphasen, dazu die Weimarer „Tatort“-Einsätze. Sie: Moderatorin und Schauspielerin mit regelmäßig wechselnden Projekten – seit 2020 auch an Bord von „Das Traumschiff“. 2023 zog die Familie nach Mallorca. Damals klang das wie ein Schritt zu mehr Ruhe. Sonne, Abstand, ein fixer Ort zum Auftanken, während Jobs in Deutschland und anderswo weiterlaufen. Genau dieser Spagat ist typisch für Kreativberufe – und oft unsichtbar, solange er klappt.
Im April 2025 sprach Collien offen über das Pendeln, die Abwesenheiten und – vor allem – über die Blicke darauf. Als Christian früher wochenlang drehte, störte das niemanden, sagte sie sinngemäß. Wenn sie unterwegs sei, komme schneller Kritik. Es ist ein Punkt, der weit über diese Beziehung hinausreicht: Der alte Vorwurf an berufstätige Mütter hält sich hartnäckig, während Väter für denselben Einsatz selten in Erklärungsnot geraten. Colliens Ärger darüber zeigt, wie sehr Rollenbilder noch in die Privatsphäre hineinfunken – und damit auch Paardynamiken beeinflussen.
Die Nachricht vom Ehe-Aus trifft eine Öffentlichkeit, die die beiden lange als „Traumpaar“ sah – obwohl sie gar nicht viel dafür taten. Keine große Inszenierung, keine permanente Zurschaustellung, dafür zwei Karrieren, die sich oft kreuzten, aber selten verschmolzen. Genau das macht den aktuellen Schritt so bemerkenswert: Er wirkt nicht wie eine plötzliche Zäsur, sondern wie das Ende eines langen, stillen Aushandelns.
Was bleibt, ist die Zusage, als Eltern zusammenzuarbeiten. Die Tochter ist 13 – ein Alter, in dem Stabilität zählt. Solche Sätze lesen sich oft wie Pflichtprogramm, aber bei Ulmen und Fernandes passt die Tonlage zum bisherigen Kurs: Erst das Kind, dann die Öffentlichkeit. Wer Kinder von Prominenten fotografiert oder befragt, kennt die Grenzen. Der Pressekodex ist da eindeutig – und in diesem Fall sollte er nicht zur Debatte stehen.
Beruflich muss keiner von beiden neu anfangen. Christian Ulmen bleibt einer der prägenden TV-Gesichter der letzten zwei Jahrzehnte. Vom Musikfernsehen der Nullerjahre über Formate wie „Mein neuer Freund“ und „Ulmen TV“ bis zu Rollen, in denen er Humor und Abgrund verbindet. „Jerks“ wurde genau deshalb so erfolgreich: die schonungslose, manchmal peinliche Ehrlichkeit, die Spielerei mit dem eigenen Image. Daneben die Weimarer „Tatort“-Reihe, die zeigte, dass Ulmen Tempo, Timing und düsteren Witz zu einem Ermittler mischen kann, der hängen bleibt. Dazu kommt die Arbeit hinter der Kamera: schreiben, produzieren, Strukturen bauen. Er ist kein Schnellschuss-Spieler, eher einer, der Projekte aufsetzt und lange trägt.
Bei Collien Fernandes sieht die Spur anders aus, aber genauso konsequent. Als VIVA-Moderatorin erreichte sie früh ein junges Publikum, lernte Live-Situationen, Unwägbarkeiten, Druck. Später wechselte der Fokus stärker zur Schauspielerei. „Das Traumschiff“ gab ihrer Filmografie einen festen Anker – mit internationalem Drehumfeld, wechselnden Schauplätzen und einem Charakter, der Präsenz, Empathie und Routine braucht. Parallel dazu blieb sie jemand, der Themen setzt, Interviews gibt, die nicht nur PR-Sätze sind, und der spürbar Spaß an Figur und Format hat. Das wirkt: Sie ist kein Nostalgie-Name aus der VIVA-Ära, sondern eine, die ihr Profil weiterentwickelt.
Der Umzug nach Mallorca im Jahr 2023 erzählte viel über das, was beide suchten: eine Base, die Luft verschafft, wenn Jobs in Wellen kommen. Für Drehs ist das kein Problem – Flüge sind planbar, Produktionen sowieso. Für den Alltag bringt so ein Schritt aber auch Entscheidungen: Schule, Freundeskreis, Ferienzeiten, wer wann pendelt. Familien mit zwei fordernden Jobs kennen das – die Excel-Tabelle im Kopf, die ständig mitläuft. Wenn so ein System zu lange auf Kante genäht ist, wird jede Planänderung zur Zerreißprobe.
Bemerkenswert ist, wie klar beide das Narrativ steuern. Kein Fingerzeig, keine Schuldzuweisung, kein Blick zurück im Zorn. Diese Tonlage passt zu ihrem bisherigen Umgang mit Öffentlichkeit: werteorientiert, aber nicht selbstgerecht. Sie sagen, was Sache ist – und lassen alles weg, was nicht sein muss. Das schützt die Tochter, aber auch die eigene Handlungsfähigkeit. Wer Trennungen schon einmal im Spotlight erlebt hat, weiß, wie schnell Nebengeräusche den Takt bestimmen. Das verhindern sie.
Was heißt das für die kommenden Monate? Realistisch: organisatorische Feinarbeit. Neue Routinen, klare Kommunikationslinien, verlässliche Übergaben – all das, was Co-Parenting stabil macht. Dazu Drehs, Termine, Promo. „Jerks“ bleibt als Referenz dauerhaft präsent, ob als Streaming-Erfolg oder als Blaupause für neue Projekte. Bei Collien dürfte „Das Traumschiff“ weiterlaufen – ein Format, das planbar dreht und klare Blöcke setzt. Für ein Familienkalender-Management ist das Gold wert.
Auch inhaltlich liefern beide Stoff. Ulmen steht für Rollen, die immer ein bisschen wehtun, selbst wenn man lacht. Ob im Krimi oder in der Komödie: Er findet die Risse, den Moment, in dem es unangenehm wird – und genau das macht ihn interessant. Fernandes wirkt oft wie das Gegenstück, ohne es zu sein: zugänglich, vielseitig, mit einem professionellen Blick für Formate, in denen sie nicht nur „auftritt“, sondern trägt. Dieses Spannungsverhältnis – zwischen Leichtigkeit und Ernst, zwischen Entertainment und Haltung – hat sie sich erarbeitet.
Dass ihre Ehe als „skandalfrei“ galt, ist nicht nur PR-Sprech. Beide haben früh verstanden, dass ein Privatleben in Ruhe nur funktioniert, wenn man die Grenze aktiv zieht. Keine endlosen Homestorys, keine ständigen Paar-Selfies, kein algorithmusgetriebener Alltag. Viele Beziehungen im Rampenlicht scheitern an der Dauerveröffentlichung, nicht an der Arbeit. Bei Ulmen und Fernandes war es eher umgekehrt: viel Arbeit, wenig Veröffentlichung. Jetzt ändert sich der Rahmen – nicht zwangsläufig der Ton.
Der Blick auf die Reaktionen zeigt, wie tief das Thema „arbeitende Eltern“ nachhallt. Colliens Kritik an doppelten Standards ist kein randständiger Punkt. Er trifft die Kernfrage: Wer darf wie viel arbeiten, ohne bewertet zu werden? Und wer definiert die Maßstäbe? In der Entertainmentbranche verschärft sich das oft, weil Öffentlichkeit und Projektion zusammenkommen. Mütter gelten schnell als „zu viel weg“, Väter als „engagiert“. Gegen solche Muster hilft nur, sie auszusprechen – und im eigenen Leben Entscheidungen zu treffen, die zum System Familie passen, nicht zu Erwartungen von außen.
Ein paar Eckdaten ordnen das Bild:
Und noch etwas lässt sich aus dem Statement lesen: Collien führt ihren eigenen Namen. Wer schon einmal Namen in Verträgen, bei Produktionen, in Kreditkarten, bei Versicherungen oder in Schulunterlagen geändert hat, weiß, was das bedeutet. Namen sind Identität, aber auch Verwaltung. Ein solcher Schritt ist nicht nur symbolisch, er ist konkret – und in Trennungssituationen ein Baustein, um klare Linien zu ziehen.
Inhaltlich lehnen sich beide nicht weit aus dem Fenster. Keine Prognosen, kein „wir bleiben die besten Freunde“ – nur die Zusage, als Eltern verlässlich zu sein. Das ist realistisch und hält Druck raus. Denn Co-Parenting ist weniger eine große Geste als tägliche Kleinarbeit: Kalender abgleichen, Ferien planen, Arzttermine organisieren, Fahrten übernehmen, Zeitfenster schützen. Wer das schafft, ohne in Konkurrenz zu geraten, hat schon viel gewonnen.
Für die Branche bedeutet die Trennung kein Erdbeben, aber sie sendet ein Signal: Auch eine vermeintlich „perfekte“ Promi-Beziehung kann ohne Drama enden – und genau das ist die erwachsene Variante. Fans müssen sich nicht zwischen Lager A und B entscheiden. Projekte bleiben Projekte. Das Kind bleibt Kind.
Spannend wird, wie die beiden mit künftigen Interviewfragen umgehen. Es ist wahrscheinlich, dass sie den Fokus auf Arbeit legen und Privates weiterhin knapp halten. Das dürfte funktionieren, solange Medien und Publikum das akzeptieren. In Deutschland gibt es dafür eine Tradition: Man kann sehr bekannt sein – und trotzdem privat bleiben, wenn man es darauf anlegt. Ulmen und Fernandes haben gezeigt, wie es geht.
Am Ende steht kein großes Drama, sondern ein informativer Satz: getrennt als Paar, vereint als Eltern. Dazwischen liegt eine Zeit, von der wir wenig wissen – und das ist in diesem Fall kein Mangel, sondern Absicht. Wer die beiden in ihren Jobs kennt, wird sie dort wiedersehen. Und wer ihre Familie respektieren will, lässt jetzt den Vorhang zu, da, wo er hingehört: vor dem privaten Teil.